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Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Bei einem Bandscheibenvorfall ist ein Teil der Bandscheibe ausgetreten. Dies ist grundsätzlich noch kein Problem. Erst, wenn dieser Vorfall Druck auf die umliegenden Nerven ausübt, treten Beschwerden auf. Dies kann Schmerzen, Taubheitsgefühl und Schwäche in den Beinen oder Armen verursachen. Obwohl Bandscheibenvorfälle in jedem Teil der Wirbelsäule auftreten können, sind sie am häufigsten in der Lendenwirbelsäule (dem unteren Rücken) zu finden.

Die mikroskopische Entfernung von Bandscheibenvorfällen ist die häufigste Operation, die wir durchführen.

Wann und wo treten Bandscheibenvorfälle am häufigsten auf?

Bandscheibenvorfälle treten am häufigsten in den Bereichen der Wirbelsäule auf, welche die größte Belastung und Beweglichkeit aufweisen. Dazu gehören der untere Bereich der Lendenwirbelsäule (L4/L5 und L5/S1) und der untere Abschnitt der Halswirbelsäule (HWK 5/6 und 6/7). Die Mehrheit der Bandscheibenvorfälle tritt im mittleren Alter zwischen 35 und 55 Jahren auf, da die Bandscheiben in dieser Altersklasse bereits erste Anzeichen von Verschleiß zeigen, aber noch ausreichend Druck aufweisen, um bei Belastung aus dem Faserring herausgedrückt zu werden.

Wie fühlt sich ein Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule an?

Was sind die Symptome?

Bandscheibenvorfälle können sich abhängig von ihrer Lage und Größe sehr unterschiedlich äußern.

Oft beginnt die Symptomatik mit einer Phase von Rückenschmerzen, die nicht selten nach einer stärkeren körperlichen Belastung auftritt. Diese Phase kann unterschiedlich lang andauern und ist häufig durch dumpfe, stumpfe Schmerzen gekennzeichnet.

Interessanterweise lässt der Rückenschmerz nach einiger Zeit oft nach. Stattdessen tritt jetzt ein neues Schmerzmuster auf: Ausstrahlende Schmerzen von neuer, deutlich stärkerer Intensität. Diese Schmerzen können sich bis ins Bein oder sogar bis in die Zehen ausbreiten, häufig begleitet von Kribbeln oder Gefühlen, die an elektrische Schläge erinnern.

Im Gegensatz zu dem zuvor dumpfen und stumpfen Rückenschmerz zeigen sich diese ausstrahlenden Schmerzen meist messerscharf. Sie können sich anfühlen wie das unangenehme Gefühl, wenn man sich den Musikantenknochen am Ellenbogen anstößt - ein pochender, brennender und stechender Schmerz, der die ganze Extremität durchzieht.

Zusätzlich zu diesen Schmerzen können auch Schwächen der Muskulatur und Taubheitsgefühle auftreten. Sollten Sie solche Symptome bemerken, ist es an der Zeit, Kontakt mit uns aufzunehmen. Bei diesen Anzeichen ist Eile geboten, um langfristige Schäden und Komplikationen zu verhindern.

Testen Sie in unserem Selbsttest, ob ihre Symptome zu einem Bandscheibenvorfall passen.

Ursachen für einen lumbalen Bandscheibenvorfall

Eine der wichtigsten Ursachen für einen Bandscheibenvorfall ist die Evolution. Seitdem wir aufrecht gehen, werden die Bandscheiben stärker belastet. Zusätzlich spielen folgende Faktoren ebenfalls eine Rolle:

  • Alter: Mit zunehmendem Alter verliert der Faserring der Bandscheibe seine Elastizität und wird anfälliger für Risse. Der Kern verliert meist langsamer sein Volumen. Dieses Ungleichgewicht kann im mittleren Alter zu einem Bandscheibenvorfall führen.

  • Übergewicht: Übergewicht übt zusätzlichen Druck auf die Wirbelsäule aus und erhöht das Risiko eines Bandscheibenvorfalls.

  • Schlechte Haltung: Langes Sitzen oder eine falsche Haltung können Druck auf die Wirbelsäule ausüben und das Risiko eines Bandscheibenvorfalls erhöhen.

  • Schwere körperliche Anstrengung: Falsches Heben, Schieben oder Tragen von schweren Gegenständen können den Druck auf die Bandscheiben punktuell erhöhen und das Risiko eines Bandscheibenvorfalls vergrößern.

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Bandscheibenvorfall L5/S1

Die Bedeutung der MRT bei  einem Bandscheibenvorfall

Für die Diagnose und spezifische Behandlung eines Bandscheibenvorfalls ist eine MRT (Magnetresonanztomographie) notwendig. Ein Bandscheibenvorfall kann nicht mit einem Röntgenbild festgestellt werden. Im Gegensatz zu Röntgenstrahlen arbeitet eine MRT mit starken Magneten. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um sich den beigefügten MRT-Scan anzusehen. Hier wurde ein Bandscheibenvorfall in einem MRT gefunden. Er zeigt einen Bandscheibenvorfall zwischen L5 und S1, der nach hinten in den Wirbelkanal ragt und auf die Nerven zum Bein drückt. Der Mann auf diesem Scan verspürte brennende Schmerzen und Kribbeln, die sich von seinem Gesäß bis zu seinem linken kleinen Zeh erstreckten. Wenn Sie vermuten, dass Sie einen Bandscheibenvorfall haben und noch keine MRT gemacht wurde, nehmen Sie bitte Kontakt mit Ihrem Hausarzt oder direkt mit uns auf. In der Regel können wir die Bilder direkt nach dem Termin mit Ihnen besprechen.

Es gibt verschiedene Behandlungsoptionen für lumbale Bandscheibenvorfälle, abhängig von der Schwere der Erkrankung und den individuellen Bedürfnissen des Patienten. Es kann Sie stark beeinträchtigen. Glücklicherweise gibt es verschiedene Behandlungsoptionen, um Ihnen zu helfen, Ihre Schmerzen zu lindern und Ihre Mobilität wiederherzustellen. In unserem umfassenden Leitfaden können Sie mehr über diese Optionen lesen:

  • Konservative Behandlungen: Diese umfassen Medikamente wie Schmerzmittel und Entzündungshemmer, Spritzen und Physiotherapie. Physiotherapie zur Stärkung der Muskulatur und Verbesserung der Haltung, Spritzen (PRT's) zur Schmerzlinderung und manuelle Therapie zur Verbesserung der Wirbelsäulenfunktion.

  • Chirurgische Behandlungen: Wenn konservative Behandlungen nicht wirksam sind, können chirurgische Eingriffe notwendig sein, wie eine Bandscheibenoperation. Ein häufiges Verfahren ist die 3D-Mikrodiskektomie, ein minimalinvasiver chirurgischer Eingriff, bei dem der Bandscheibenvorfall und manchmal ein kleiner Teil der beschädigten Bandscheibe entfernt werden, um den Druck auf den Nerv zu lindern.

Präzision und Expertise:
Dr. Ehl führt eine Periradikuläre Therapie (PRT) unter CT-Kontrolle durch.

Weitere Informationen finden Sie in: "Der Rücken-Doc: Bandscheibenvorfall: Die richtige Diagnose, die besten Therapien und die 20 wichtigsten Übungen" von Drs. Simons. Erfahren Sie alles Wichtige über Diagnoseverfahren sowie innovative Therapien des Bandscheibenvorfalls, ergänzt mit effektiven Übungen zur Stärkung Ihres Rückens. Ein anschauliches Nachschlagewerk für Patienten, Physiotherapeuten und Ärzte.

Der Rücken-Doc: Bandscheibenvorfall:
Die richtige Diagnose, die besten Therapien und die 20 wichtigsten Übungen 

(Reihe, TRIAS Rücken-Doc) Taschenbuch – ab dem 4. Oktober 2023 erhältlich

Bandscheibenvorfälle in der Halswirbelsäule können vielfältige Symptome hervorrufen. Im Unterschied zu Bandscheibenvorfällen in der Lendenwirbelsäule sind die Schmerzen oft weniger ausgeprägt, dafür können jedoch spezifische neurologische Symptome wie Taubheitsgefühle, Schwäche oder sogar Lähmungen in Armen und Händen/Fingern auftreten. Die Schmerzen, wenn vorhanden, strahlen meistens in die Schultern, Arme oder bis in die Finger aus. Sie können zusätzlich durch Bewegungen des Kopfes oder des Nackens verschlimmert werden. Kopfschmerzen und Schwindel können ebenfalls auftreten. Wenn Sie solche Symptome bemerken, sollten Sie nicht zögern, sich an uns zu wenden. Je früher eine Diagnose gestellt und eine geeignete Therapie eingeleitet wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Häufig gestellte Fragen zu einem Bandscheibenvorfall (FAQs)

Wie wird man einen Bandscheibenvorfall wieder los?

Meistens mit Geduld, konservative Methoden können unterstützen. Wenn es zu lange dauert, zu schmerzhaft ist oder wenn Nervenschäden auftreten, kann eine Bandscheibenoperation erforderlich sein.

Was sollte man nicht tun, wenn man einen Bandscheibenvorfall hat?

Wenn ein Bandscheibenvorfall vorliegt, kann man alles tun, was den Schmerz nicht verschlimmert. Vermeiden Sie Bewegungen und Belastungen, die den Schmerz verstärken.

Kann ein Bandscheibenvorfall gefährlich sein?

Fast nie. In seltenen Fällen kann der Vorfall jedoch so groß sein, dass er Nerven oder das Rückenmark stark komprimiert und damit Schäden verursacht. Insbesondere bei Blasen- oder Mastdarmstörungen sollten Sie nicht warten, sondern sofort einen Spezialisten kontaktieren.

Wie wird ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert?

Um einen Bandscheibenvorfall mit Sicherheit zu diagnostizieren, ist ein MRT notwendig. In einigen Fällen, wie bei Patienten mit einem Herzschrittmacher, kann ein MRT ungeeignet oder gefährlich sein. Wenn dies nicht möglich ist, kann ein CT-Scan eine Alternative darstellen. Ein Röntgenbild reicht hingegen nicht aus, um einen Vorfall zu diagnostizieren.

Ist bei Vorliegen eines Bandscheibenvorfalls stets eine Operation erforderlich?

Nein, eine Operation ist meistens nicht notwendig. Der Körper versucht, das ausgetretene Bandscheibengewebe selbst "aufzulösen" und auszutrocknen. Eine Operation sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn dies nicht ausreicht oder wenn die Symptome zu schwerwiegend werden.

Wie lange dauert es, bis ein Bandscheibenvorfall wieder weggeht?

Dies variiert je nach Schwere des Vorfalls und der gewählten Behandlung, kann aber von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten reichen.

Wirbelsäulenspezialisten Simons Alkati Ehl

Unser interdisziplinäres Team ist auf die Behandlung von Bandscheibenvorfällen, Stenosen und Instabilitäten des Rückens spezialisiert.

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