top of page

SPINALKANALSTENOSE

Die Spinalkanalstenose in der Lendenwirbelsäule ist eine häufige Ursache für Schmerzen und Unbehagen, insbesondere bei Menschen im fortgeschrittenen Alter. Es handelt sich dabei um eine Verengung des Wirbelkanals, die durch altersbedingte Veränderungen wie Verdickung der Gelenke und Bandscheibenvorwölbungen entstehen kann. Diese Verengung kann Druck auf den Nervenkanal und die Nervenwurzeln ausüben, was zu Schmerzen, Taubheitsgefühlen und Schwäche in den Beinen und Füßen führt.

Spinalkanalstenose im unteren Rücken

MRT der LWS mit einer Spinalkanalstenose LWK 3/4

Was ist eine Spinalkanalstenose?

Eine Spinalkanalstenose im unteren Rücken (lumbale Stenose) ist eine Verengung des Wirbelkanals meist durch degenerative Veränderungen. Diese Verengung kann Druck auf das Rückenmark und die Nerven ausüben.

Die Nerven verlassen am Ende der Brustwirbelsäule das Rückenmark und verlaufen wie kleine Kabel durch den unteren Rücken. Der Nervenkanal ist ein dreieckiger Schlauch, in dem die Nervenscheiden hängen. Diese Nervenscheiden beinhalten neben den Nerven auch eine Flüssigkeit, Liquor genannt.

Die Wirbelsäule ist ein bewegliches Organ; wir drehen uns, wir bücken uns, wir fahren Fahrrad, wir schwimmen und spielen Golf. Dies setzt voraus, dass die Nerven einen gewissen Grad an Bewegungsfreiheit haben. Ansonsten wären die Nerven einem deutlichen Zug/Spannung ausgesetzt.

Die Nerven schwimmen also lose in der umgebenden Flüssigkeit (Liquor) und können entspannt mitschwingen. Insbesondere das Laufen ist eine immer wiederkehrende Bewegung, bei der die Nerven Platz benötigen.

Leider bleibt im Laufe des Lebens der Nervenkanal in der Wirbelsäule nicht so weit, wie er ursprünglich war. Zudem variiert der angeborene Durchmesser der Nervenscheiden.

Ursachen einer Stenose im Rücken

Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule wie Arthrose und degenerative Bandscheibenerkrankungen können zur Verengung des Wirbelkanals beitragen.

Durch beispielsweise Arthrose der kleinen Wirbelgelenke wächst Knochen in den Wirbelkanal und dieser verengt sich. Auch kann durch Höhenverlust der Bandscheiben das ursprünglich straffe Band hinten im Spinalkanal in sich zusammenstauchen und ebenfalls den Durchmesser begrenzen. Zuerst merken Sie nichts, denn der mit Gehirnflüssigkeit (Liquor) gefüllte Reserve-Raum wird etwas komprimiert. Solange die Flüssigkeit noch gerade hindurchströmen kann, entsteht hierdurch kein Schaden. Nimmt jedoch die Verengung zu, dann nennen wir das eine Stenose. Ist die Stenose derart ausgeprägt, dass kein Liquor mehr um die Nerven liegt und diese nicht mehr beweglich sind, treten typische Probleme auf.

Symptome einer lumbalen Spinalkanalstenose im unteren Rücken

Häufig leiden Sie unter folgenden Beschwerden:

  • Schmerzen im unteren Rücken und/oder den Beinen, besonders beim Gehen oder langem Stehen.

  • Die maximale Gehstrecke wird immer kürzer.

  • Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Schwäche in den Beinen und Füßen.

  • Verminderte körperliche Aktivität und Mobilität.

Die Behandlung der lumbalen Spinalkanalstenose

Die Behandlung der lumbalen Spinalkanalstenose kann je nach Schweregrad der Erkrankung und den Symptomen des Patienten variieren. Behandlungsoptionen sind:

In vielen Fällen kann eine lumbale Spinalkanalstenose vorübergehend mit konservativen Methoden wie Schmerzmitteln, Physiotherapie und Anpassungen des Lebensstils behandelt werden. Physiotherapie kann helfen, die Rückenmuskulatur zu stärken, die Haltung zu verbessern und den Druck auf die Nerven zu lindern.

Injektionen

Kortikosteroid-Injektionen können eingesetzt werden, um Entzündungen und Schwellungen im Wirbelkanal zu reduzieren, was zur Linderung der Schmerzen beitragen kann.

Chirurgische Behandlung

Wenn die Spinalkanalstenose schwerwiegend ist und konservative Behandlungen nicht wirksam sind, kann eine Operation notwendig sein.

Wirbelsäulenspezialist Drs Simons erklärt die Spinalkanalstenose

Der Alterungsprozess ist vergleichbar mit dem eines Hauses. Mit der Zeit beginnt das Haus, seine Struktur zu verlieren, der Boden wölbt sich auf und die Decke hängt durch. Dies verkleinert den Raum und die Möbel, die vorher perfekt passten, verschieben sich und nehmen mehr Platz ein. So ist es auch mit der alternden Wirbelsäule. Der Nervenkanal verengt sich,  die Gelenke und Bänder - die Decke - werden dicker und nehmen mehr Raum ein, die Bandscheibe - der Boden - drückt sich nach unten und trägt dazu bei.

Drs. Patrick Simons
Facharzt für Neurochirurgie

Das führt dazu, dass genau dann, wenn sich die Nerven bewegen sollten (bspw beim Gehen), dies schwieriger und weniger lang möglich ist. Die Gehstrecke wird immer kürzer und die Menschen suchen Erleichterung durch Sitzen. Radfahren ist noch möglich, da durch die vornübergebeugte Haltung mehr Raum im Nervenkanal entsteht.

Wirbelsäulenspezialisten Simons Alkati Ehl

Unser interdisziplinäres Team ist auf die Behandlung von Bandscheibenvorfällen, Stenosen und Instabilitäten des Rückens spezialisiert.

Häufig gestellte Fragen zur Spinalkanalstenose
(FAQS)

  • Wie wird man einen Bandscheibenvorfall wieder los?
    Meistens mit Geduld, konservative Methoden können unterstützen. Wenn es zu lange dauert, zu schmerzhaft ist oder wenn Nervenschäden auftreten, kann eine Bandscheibenoperation erforderlich sein.
  • Was sollte man nicht tun, wenn man einen Bandscheibenvorfall hat?
    Wenn ein Bandscheibenvorfall vorliegt, kann man alles tun, was den Schmerz nicht verschlimmert. Vermeiden Sie Bewegungen und Belastungen, die den Schmerz verstärken.
  • Kann ein Bandscheibenvorfall gefährlich sein?
    Fast nie. In seltenen Fällen kann der Vorfall jedoch so groß sein, dass er Nerven oder das Rückenmark stark komprimiert und damit Schäden verursacht. Insbesondere bei Blasen- oder Mastdarmstörungen sollten Sie nicht warten, sondern sofort einen Spezialisten kontaktieren.
  • Wie wird ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert?
    Um einen Bandscheibenvorfall mit Sicherheit zu diagnostizieren, ist ein MRT notwendig. In einigen Fällen, wie bei Patienten mit einem Herzschrittmacher, kann ein MRT ungeeignet oder gefährlich sein. Wenn dies nicht möglich ist, kann ein CT-Scan eine Alternative darstellen. Ein Röntgenbild reicht hingegen nicht aus, um einen Vorfall zu diagnostizieren.
  • Ist bei Vorliegen eines Bandscheibenvorfalls stets eine Operation erforderlich?
    Nein, eine Operation ist meistens nicht notwendig. Der Körper versucht, das ausgetretene Bandscheibengewebe selbst "aufzulösen und auszutrocknen. Eine Operation sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn dies nicht ausreicht oder wenn die Symptome zu schwerwiegend werden.
  • Wie lange dauert es, bis ein Bandscheibenvorfall wieder weggeht?
    Dies variiert je nach Schwere des Vorfalls und der gewählten Behandlung, kann aber von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten reichen.
bottom of page